Verhaltensbasierte Verankerung
Behavioral Anchoring (Verhaltensverankerung) ist eine psychologische Strategie, die dazu dient, die Leistung mit Hilfe von bestimmten Verhaltensmerkmalen zu bewerten, die unterschiedliche Leistungsniveaus aufzeigen. Dieses Verfahren dient als integraler Bestandteil des Leistungsmanagements und der Leistungsentwicklung, da es genaue Standards für die Bewertung festlegt und somit die Subjektivität der Bewertung minimiert.
Das Hauptziel der Leistungsbeurteilung durch das Behavioral Anchoring besteht darin, Objektivität und Konsistenz zu fördern. Das Benchmarking mit spezifischen Verhaltensbeispielen hilft den Beurteilern, die Leistung des Mitarbeiters genauer und gerechter zu bewerten. So könnte ein Vorgesetzter beispielsweise nicht einfach sagen, dass ein Mitarbeiter gut im Team arbeiten kann, sondern sich auf die Tatsache beziehen, dass der Mitarbeiter ein Team geleitet hat, das innerhalb eines bestimmten Zeitrahmens ein schwieriges und stressiges technisches Projekt zu bewältigen hatte.
Die richtige Umsetzung des Behavioral Anchoring setzt voraus, dass die Organisationen zunächst die wichtigsten Leistungsindikatoren und die damit verbundenen Verhaltensweisen erkennen, die die verschiedenen Leistungsstufen repräsentieren. Es ist sehr wichtig, dass die Beurteiler darin geschult werden, diese Verhaltensweisen zu erkennen und in den Leistungsbeurteilungen zu vermerken. So könnte ein Unternehmen beispielsweise ein Dokument erstellen, in dem unter "übertrifft die Erwartungen" bestimmte Verhaltensweisen vorgeschlagen werden, wie z. B. das proaktive Vorschlagen von Prozessverbesserungen, was allen Teams eine einheitliche Bewertung ermöglicht.
Bidirektionale Bestätigung (BA) ist den traditionellen Bewertungsmethoden überlegen, da sie transparenter und unvoreingenommener ist. Während persönliche Meinungen die allgemeinen Bewertungen stark verzerren können, verknüpft der Behavioral Anchoring-Ansatz Bewertungen mit sichtbaren, willkürlichen Handlungen. Gestützt auf diese deduktive Argumentation können Manager klare KPIs für die Mitarbeiter ermitteln und auch ein Feedback geben, das eher staatsmännisch ist. Wenn zum Beispiel eine Fachkraft nicht gut kommuniziert und deshalb schlecht bewertet wird, kann die Führungskraft sagen, was genau zu verbessern ist. Der daraus resultierende Plan würde dann die zu ergreifenden Maßnahmen genauer beschreiben.
Es gibt Hürden, denen sich Organisationen gegenübersehen können, wie z. B. die Fähigkeit, die Einheitlichkeit der Interpretation von Verhaltensbeispielen zu gewährleisten, und die Schwierigkeit des Zeitmanagements, das für die Entwicklung und Pflege eines starken Verhaltensrahmens erforderlich ist. Wenn außerdem nicht alle Bewerter die gleiche Ausbildung erhalten, kann es zu Diskrepanzen in der Bewertung kommen. So kann beispielsweise ein Vorgesetzter andere Verhaltensweisen hervorheben als ein anderer, was wiederum bei den Mitarbeitern Verwirrung über die Leistungserwartungen stiftet. Die oben genannten Probleme lassen sich durch die Wiederholung von Schulungs- und Kalibrierungssitzungen wahrscheinlich verringern.